Das Wetter im Juni 2013
1.6.2013 Anhaltende Hochwassergefahr !
Trotz meteorologischem Sommeranfang ist von diesem noch weit und breit nichts zu sehen, im Gegenteil. Durch die in der Nacht weiter fallenden Niederschläge, bleibt die Hochwassergefahr in weiten teilen des Landes weiter bestehen. Über die aktuelle Lage und die Entwicklung, können Sie sich auf den Seiten der Hochwasserzentrale, der Unwetterzentrale und des Deutschen Wetterdienstes informieren ! So könnte es um die Vormittagsstunden des 1.Juni in Tübingen auch wieder aussehen, hier ein Bild vom 2. Februar diesen Jahres.
1/2.6.2013 Rekordwasserstände an vielen Flüssen !
Gestern und Heute in den Morgenstunden wurden vielerorts die einstigen Rekordhochwasserstände zum Teil deutlich überschritten ! Am Sonntagmorgen gegen 3 Uhr wurde der einstige Rekordwasserstand des Neckars am Pegel Kirchentellinsfurt mit 5,914 Meter knapp überboten. Die einstige Rekordmarke von 5,90 Metern vom 24.05.1978 wurde somit um 1,4cm überboten! Da es gestern nach wie vor anhaltend und heftig geregnet hatte, die Zuflüsse am Oberlauf des Neckars wie die Starzel, die Eyach und deren Zuflüsse ebenfalls neue Rekordhöchststände zu verzeichnen hatten, wurden somit nochmals gewaltige Wassermassen in den Neckar verfrachtet. Da die Böden durch die anhaltenden Niederschläge kein Wassert mehr aufnehmen konnten, alle Flüsse schon mehr oder weniger Hochwasser führten, kam es dann gestern und in den Morgenstunden zu diesem extremen Hochwasser. Möglich wurde diese Lage durch 3 aufeinanderfolgende Tiefdruckgebiete aus Osten kommend, die die letzten Tage ihre enormen Niederschläge immer wieder über Süddeutschland "abgeladen" hatten. Anbei nun die Bilder des letzten Tages und der Nacht und Morgenstunden aus der Region. Nachmittags um kurz vor 16 Uhr an der Echaz in Betzingen, bei einem Pegelstand von 1,70 Metern (Pegel Echaz in Kirchentellinsfurt), die Vorbereitungen auf die zweite Hochwasserwelle laufen auf Hochtouren.
Dieses Haus in Reutlingen wurde von der Echaz unterspült und musste evakuiert werden. Im Hintergrund wird versucht, mit einem Bagger die angrenzende Baustelle abzusichern.
Kurz vor 18 Uhr in Pfullingen, die Lage ist angespannt, die Brücke droht zu überspülen.
Sommeranfang 2013 um 18.15 Uhr in Lichtenstein, die Pumpen laufen auf Hochtouren !
18.30 in Lichtensteiner Industriegebiet, der Kampf gegen die Wassermassen der Echaz.
Das Gebäude schräg oberhalb an der Echaz hat den Kampf verloren, hier ist nichts mehr zu machen.
In Unterhausen etwas später, das Wasser wird aus der Kanalisation gedrückt und sprudelt aus den Schachtdeckeln.
20 Uhr die Starzel in Hechingen-Stein. Da es am Albtrauf weiter regnet, ist auch hier die Gefahr noch nicht vorbei.
20.20 Uhr in Owingen an der Eyach, hier kommt gerade die Hochwasserwelle an und drückt das Wasser nach Owingen hinein und setzt ganze Staßenzüge unter Wasser. Hier ist die Eyach eigentlich sehr weit weg vom Ort, aber das Wasser findet seinen Weg.
20.37 Uhr in der nähe des Pegels der Eyach in Owingen kurz nach Durchgang der Scheitelwelle von 2,985 Metern, welche um 45cm höher war, als die vom Rekordhochwasser vom 19.05.1994 ! Auf diesem Bild schwimmt gerade ein mitgerissener Hochsitz vorbei.
So sieht ein "Jahrhunderthochwasser" von fast 3 Meter aus, aufgenommen beim/nahe Pegelhäuschen der Eyach in Owingen. Dazu sei bemerkt, dass es sich bei der Eyach um ein kleines Flüßchen handelt, das normalerweise um die 30cm Wasser führt ! Von der Durchflußmenge in Kubikmetern Wasser pro Sekunde, wurden Werte erreicht, die der Neckar bei erreichen der Hochwassermarke von 3,30 Metern in etwa erreicht. Das ist in Anbetracht der Größe des Flüßchens eine beachtliche Menge Wasser.
Oftmals gab es kein Durchkommen mehr an den Strassen entlang der Bäche und Flüsse.
2.6.2013 Die Lage am Neckar wird kritisch !
Zurück im Landkreis Tübingen um die Mitternachtszeit, verschärfte sich dann die Lage an der Echaz bei Kirchentellinsfurt wieder, auf Grund des erneut einsetzenden Regens zuvor und dem Rückstau des Neckars, der bis dahin auf neue Rekordwasserstände anzusteigen drohte. Hier ein Bild aus Kirchentellinsfurt, wo Feuerwehrleute versuchten, einen in die Echaz gesprungenen Mann zu retten, der bis jetzt allerdings noch nicht gefunden wurde.
Kurz nach Mitternacht hieß es auf vielen Landes und Kreisstrassen, nichts geht mehr.
Gegen 0.30 Uhr wurde die Suche nach dem in die Echaz gesprungenen Mann in Wannweil abgebrochen. Viele Schaulustige hatten sich dort zu nächtlicher Stunde eingefunden um das Spektakel zu verfolgen. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Echaz immer noch eine Höhe von über 2 Metern am Pegel Wannweil ! Auch dort wurden übrigens neue Rekordhöchststände gemessen. Der am 10.08.2002 gemessene Höchtpegelstand wurde um 2,2 cm übertroffen und ist nun mit 2,242 Metern die neue Rekordmarke, die dort 1,5 Stunden vorher am 1.6.2013 um 23 Uhr gemessen wurde !
1.30 Uhr auf der Neckarbrücke Altenburg, der Neckar steht bei 5,87 Meter, somit nur noch 3 cm von der allzeit Höchstmarke von 5.90 Meter entfernt !
Die Strasse von Altenburg nach Rübgarten war von den Wassermassen nun auch überflutet.
3 Uhr in Mittelstadt am Neckar, der Hochwasserscheitel des Neckars passiert gerade auf Rekordhöststand mit 5,914 Meter den Pegel Kirchentellinsfurt !
Angesichts solcher Wassermassen, kann man nur hoffen, dass sich die Schäden in grenzen halten.
3.38 Uhr die Scheitelwelle dürfte gerade Mittelstadt passiert haben. Hier bei der Klöstermühle in Mittelstadt versuchen die Feuerwehrleute das schlimmste abzuwenden.
4.10 Uhr, der Neckar steht bei 5,88 Meter ! Die Auffahrt der B27 von Kirchentellinsfurt nach Tübingen, auch hier kein Durchkommen mehr. Direkt, ca. 100-200 Meter hinter dem Streifenwagen, befindet sich das Pegelhäuschen, wo die Wasserstände des Neckars gemessen werden.
Ein unbelehrbarer Autofahrer ist mit seinem BMW an der Polizeiabsperrung vorbeigefahren und in den Fluten auf der B27 stehen geblieben. Ein hinzugerufener Abschlepwagen musste ihn später aus seiner misslichen Lage befreien.
Kurz vor 5 Uhr, so sieht das Neckartal bei Kirchentellinsfurt aus, wenn der Neckar auf 5,82 Meter angestiegen ist. Man müsste eigentlich die Kirchentellinsfurter Baggerseen ausmachen können, aber das ganze Neckartal ist ein einziger rießengroßer See !
Morgens zwischen 5.30 und 6 Uhr Uhr in Tübingen, der Neckar steht immer noch bei ungefähr 5,70 Meter.
Die Folgen und Schäden des Hochwassers, werden sich wohl erst Tage oder Wochen später abschätzen lassen, wenn man einen Überblick gewonnen hat.
Mehr zu diesem Thema finden sie auf den Seiten des Schwäbischen Tagblatts hier, hier und hier.
4.6.2013 Video von den Echazfluten
Hier ein Video vom 1.6.2013 von den Echazfluten von Reutlingen-Betzingen bis Lichtenstein-Unterhausen.
18.6.2013 Gewitterträchtige Tage !
Nachdem es heute Nacht/Morgen schon erste Gewitter mit heftigem Blitz und Donner, sowie kleinem Hagel um Tübingen/Herrenberg herum gegeben hatte, wird es heute im laufe des Nachmittags/Abends und morgen wohl erneut Gewitter geben, die teils Unwetterartig ausfallen können. Anbei ein paar Bilder von heute Morgen, aufgenommen bei Herrenberg.
20.6.2013 Gewitterfront überrollt die Region !
Glimpflich davon gekommen ist der Landkreis Tübingen, ausser einer fotogenen Gewitterfront mit Windböen, Platzregen und kleinem Hagel dürfte nicht viel passiert sein am Abend gegen 21.30 Uhr. Anderst dagegen im Landkreis Reutlingen, wo ein heftiges Gewitter bei Riedlingen schon am Nachmittag bereits Hagel um 5cm hervorgebracht hatte. Auch im Rest der Republik gab es im laufe des Tages immer wieder heftige Unwetter mit Hagel, Blitzschlag, Überschwemmungen und allem was dazu gehört, die teils große Schäden angerichtet haben. Hier ein Bild bei Kayh kurz vor dem Durchgang der abendlichen Gewitterfront.